Helsinkis faszinierende olympische Gebäude

Olympiastadion
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Helsinki ist die kleinste Stadt, die jemals das Privileg hatte, die Olympischen Sommerspiele auszurichten. Die Gebäude, die 1952 dafür errichtet wurden, sind gut erhalten und international für ihre ebenso stimmige wie minimalistische Architektur bekannt.

Die olympischen Gebäude Helsinkis sind über die ganze Stadt verteilt und umfassen sowohl Sportarenen von Weltklasse als auch vielseitige Erholungsgebiete, die von der Öffentlichkeit genutzt werden. Zu den gemeinsamen Merkmalen gehören dieselben Betonbaulösungen, freiliegende Konstruktionen, einfache und schnörkellose Oberflächen sowie weiß getünchte Betonteile. Das multifunktionale Design der Gebäude zeigt sich in der Art und Weise, wie sie weiterhin im Alltag genutzt werden.

Helsinki war ursprünglich als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1940 vorgesehen, nachdem Japan diese 1937 wieder zurückgegeben hatte. Im ursprünglichen Bewerbungsverfahren lag man nach Japan auf dem zweiten Platz. Finnlands Hauptstadt begann also, sich auf die Spiele sowie die Ankunft von Athleten und Besuchern aus aller Welt vorzubereiten. Die Bauarbeiten für Sportarenen sowie Dienstleistungsangebote, einschließlich Hotels und Fährterminals, starteten. Man sah die Austragung von Olympia als Chance für die städtische Entwicklung, doch leider mussten die Spiele im Frühjahr 1940 wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs abgesagt werden.

Nachdem London 1948 Gastgeber der Sommerspiele war, schafften sie es schließlich 1952 nach Helsinki. Die in den 1930er Jahren errichteten olympischen Gebäude dienten nun endlich ihrem ursprünglichen Zweck, wenngleich die Tribünen an einigen Austragungsorten nochmal erweitert werden mussten.

Olympiastadion

Der Hauptschauplatz der Olympischen Sommerspiele von 1952 thront stolz im Zentrum des Sportparks Eläintarha hinter der Bucht von Töölönlahti, umgeben von anderen Sportanlagen. Der 72 Meter hohe Stadionturm ist ein Symbol der Olympischen Spiele und des finnischen Sports sowie eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. 

Bunch of people enjoying a summer day at the Helsinki Swimming Stadium. Some people are swimming and some just enjoying the sun.
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Schwimmstadion

Das Schwimmstadion liegt inmitten eines natürlichen, von Felsen geprägten Parks nordöstlich des Olympiastadions. Es ist das erste Freibad Finnlands und besteht aus drei separaten Becken. Während der gesamten Sommersaison von Anfang Mai bis Mitte September ist es der Öffentlichkeit zugänglich.

Freibad Kumpula

Ursprünglich als Übungsbecken für die Olympischen Sommerspiele gebaut, ist das Freibad von Kumpula kleiner als das Schwimmstadion - im Sommer aber genauso beliebt. Es ist das drittälteste Freibad Finnlands und der Öffentlichkeit von Ende Mai bis Ende August zugänglich.

Sporthalle Töölö

1935 als Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum gebaut, wurde die riesige Halle von Töölö während der Olympischen Sommerspiele für die Box-, Ringkampf- sowie Turnveranstaltungen genutzt. Heutzutage dient sie einer Vielzahl einheimischer Fitnesstrainer als Sportstätte.

Reitzentrum Ruskeasuo

Das Reitzentrum Ruskeasuo umfasst eine stilvolle Reithalle sowie Ställe im Central Park (Keskuspuisto). Die Halle selbst wurde während der Olympischen Spiele zwar nicht für Reitveranstaltungen genutzt, auf dem angrenzenden Platz aber fanden  die Dressurturniere statt. Heutzutage dient noch etwa die Hälfte der Halle für Reitevents, während der andere Teil des Gebäudes für diverse Freizeitaktivitäten verwendet wird.

Soutustadion
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Ruder-Stadion

Das Ruderstadion steht genau an dem Punkt über der Bucht von Taivallahti, der die Ziellinie für die Kanu-Wettbewerbe markierte. Der Veranstaltungsort eignete sich allerdings wegen der starken Meereswinde nicht für die olympischen Ruderwettbewerbe. Sie wurden stattdessen in geschützteren Gewässern im nahe gelegenen Meilahti ausgetragen, während im Stadion selbst nur die Kanu-Wettbewerbe stattfanden. Zwar ist es der Öffentlichkeit nicht zugänglich, die Gewässer in der Umgebung aber werden noch immer zum Rudern und Schwimmen genutzt.

Velodrome

Die erste erhöhte Radrennbahn in Finnland wurde ursprünglich für die Olympischen Sommerspiele 1940 gebaut und befindet sich im Sportpark Käpylä. Für die Errichtung wurden Betonstrukturen verwendet und an der südwestlichen Seite erstrecken sich überdachte Tribünen mit 2000 Sitzplätzen. Zusätzlich zu den Radsportveranstaltungen wurde während der Spiele 1952 dort auch Feldhockey ausgetragen. Das Spielfeld im Velodrome ist heute mit Kunstrasen bedeckt und wird für Feldhockey, American Football sowie Lacrosse genutzt.

Tennispalatsi
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Tennis-Palast

Der Tennispalast in Kamppi erhielt seinen Namen von den vier Hartholz-Tennisplätzen, die einst unter dem hohen Bogendach untergebracht waren. Gebaut wurde er eigentlich als Auto- sowie Parkhaus und die Sportanlagen im obersten Stockwerk dienten während Olympia für die Austragung der Basketball-Spiele. Heute ist der Tennispalast ein Kulturzentrum und beherbergt das Kunstmuseum Helsinki (HAM) sowie den größten finnischen Kinokomplex Finnkino Tennispalatsi.

Olympischer Terminal

Das Fährterminal im Südhafen wurde im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 1952 gebaut und spiegelt die schöne architektonische Entwicklung der städtischen Uferpromenade wider. Er wird noch immer von den Fähren von und nach Stockholm genutzt.

Ulkokuva Lasipalatsista
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Glaspalast (Lasipalatsi)

Der Lasipalatsi war ursprünglich als temporäres Gebäude konzipiert, um die Dienstleistungsangebote für die Besucher der Olympischen Sommerspiele 1940 unterzubringen. Glücklicherweise wurde dieses Wahrzeichen der funktionalistischen Architektur nie abgerissen und bleibt eines der symbolträchtigsten Merkmale der Innenstadt. Im Herbst 2018 wurde das neue Kunstmuseum Amos Rex eröffnet.

Die olympischen Dörfer (Olympiakylä und Kisakylä)

Für die Unterbringung der olympischen Athleten wurden im Bezirk Käpylä zwei Siedlungen errichtet. Olympiakylä wurde für die Sommerspiele 1940 gebaut und stellt eine frühe finnische Interpretation eines modernen Wohngebiets dar. Die hellen drei- und vierstöckigen Häuser weisen ansprechende architektonische Lösungen auf, die auch in Kisakylä wieder aufgegriffen wurden. Kisakylä war das größte einzelne Bauprojekt der Spiele 1952 und für die Unterbringung von etwa fünftausend männlichen Athleten gedacht.

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Helsinki kann stolz darauf sein, wie es sein olympisches Erbe als kleinster Olympia-Gastgeber bis heute bewahrt hat. Die dafür errichteten Gebäude sind eine würdige und dauerhafte Erinnerung an diese Leistung - sowohl in Bezug auf ihre bauliche Qualität als auch auf ihre Dimensionen. Die vielleicht beeindruckendste olympische Errungenschaft Helsinkis besteht darin, dass die ursprüngliche, in den 1930er Jahren formulierte Idee, die Gebäude sollten der gesamten Stadt zugute kommen und für die Öffentlichkeit zugänglich sein, vollständig verwirklicht wurde.

Weitere Informationen über die olympischen Gebäude in Helsinki finden Sie hier auf der Website des National Board of Antiquities (auf Finnisch).

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Helsinki ist die kleinste Stadt, die jemals das Privileg hatte, die Olympischen Sommerspiele auszurichten. Die Gebäude, die 1952 dafür errichtet wurden, sind gut erhalten und international für ihre ebenso stimmige wie minimalistische Architektur bekannt.