36 Gründe, Helsinki zu lieben

On the right a small group of people are chilling outside of the Lonna sauna on Lonna island, a few trees at the back of the building, and the shoreline stretching into the distance to the left of the photo.

1. Weil man sich für einen kurzen Augenblick in Helsinki verlieren kann

An der „Kurvi“ in Sörnäinen strömen alle in die verschiedensten Richtungen. Die Straßen sind voller geschäftiger Menschen, die entweder mit der Straßenbahn unterwegs sind, in einem Geschäft Bier für den Abend kaufen, sich ein schnelles Mittagessen in einer Pizzeria gönnen oder an den lokalen Marktständen ihre Einkäufe erledigen.

Der Klang Sörnäinens setzt sich zusammen aus quietschenden Straßenbahnen, über den Markplatz rufenden Menschen, schwungvoller Rockmusik, die auf den sonnigen Kneipenterrassen gespielt wird und der Freude sich hier zufällig treffender, alter Bekannter. An der „Kurvi“ hat man aber auch die Möglichkeit, für einen kurzen Moment ganz anonym zu bleiben. Das Gebiet liegt zwischen dem Osten und dem Westen der Stadt, in einer Art Niemandsland. Sörnäinen ist ein besonderer Teil von Helsinki, wo niemand Sie bemerkt oder beurteilt. (E. T.)

2. Weil es in Helsinki die filmwürdigste Brücke gibt

Die Straße zur Mustikkamaa-Brücke führt durch die neuen Straßenzüge von Kalasatama. Der eigentliche Name der Brücke lautet "Tiikerihai", was übersetzt "Tigerhai" bedeutet. Dennoch ist daran nichts gefährlich. Sie wackelt zwar unter Ihren Füßen, wenn Sie sie überqueren, aber das war's auch schon. Sie bietet allerdings den herrlichsten Blick auf Helsinki - vom Meer bis hin zu den Klippen. Bei Sonnenuntergang fühlt man sich auf der Brücke wie inmitten der Szene eines romantischen Films. Sie führt Sie zu den wilden Waldwegen und Buchten von Mustikkamaa, die sich bei Kulosaari und Kruunuvuori im Osten erstrecken.

Am dortigen Strand finden Sie viele Steine, die Sie untersuchen, sammeln oder ins Meer zurückwerfen können, um Ihrem Ärger Luft zu machen. Am Abend, wenn der Helsinki-Zoo auf
Korkeasaari schließt und seine Besucher nach Hause gehen, füllt sich die Bucht von Mustikkamaa mit jungen Paaren, die sich manchmal ein bisschen zu sehr von der romantischen Atmosphäre des Ortes mitreißen lassen! (E.T.)

3. Weil man in Helsinki das Meer spüren kann, auch wenn man es gerade nicht sehen kann.

Das Meer ist überall in Helsinki. Selbst wenn man es nicht sehen kann, spürt man überall, dass es da ist.

Two women swimming in Katajanokka bay on a sunny summer's day, stop to throw peace signs at the camera.
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4. Weil es in Kuusiluoto drei Schafe gibt: Zwei braune und ein weißes.

Wenn Sie jemals über die Holzbohlenwege wandern sollten, welche die Altstadt mit Lammassari verbinden, machen Sie ein Foto und schicken Sie es jemandem, der Helsinki nicht kennt. Wir prahlen nämlich sehr gerne damit, nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt eine so herrliche Natur zu haben. Bleiben Sie am Ende der Holzbohlenwege aber nicht stehen: Spazieren Sie durch Lammassari und bis nach Kuusiluoto (denken Sie nur daran, ruhig zu sein, um die Vögel nicht zu stören!)

In Kuusiluoto gibt es drei Schafe: Zwei braune und ein weißes. Auch wenn nicht viele Leute davon wissen, so sind Sie dennoch kein Märchen. Sie leben nicht in einem Gehege, sondern dürfen von Anfang Juni bis September frei auf der Insel herumlaufen. Und ihre Wolle fühlt sich ganz angenehm und weich an.

Streicheln Sie die Schafe...wenn sie es denn zulassen! (E.M.)

5. Weil die Einheimischen in Helsinki an der Ampel stehen bleiben.

Überall auf der Welt laufen Menschen einfach so über die Straße, egal ob sie es eilig haben oder nicht. Aber die Einheimischen in Helsinki tun das nicht. Sie bleiben so lange stehen, bis das Licht grün wird - vor allem wenn ein Kind an der Ampel wartet. Sie wollen den Kleinsten keine schlechten Gewohnheiten beibringen - schließlich sollen aus diesen Kindern einmal Erwachsene werden, die ebenfalls an der Ampel warten, um anderen ein gutes Beispiel zu geben.

6. Weil Helsinki voller großartiger Dating-Orte ist.

Die kleine Weinbar Le Petit Chaperon Rouge liegt versteckt in der Kanavaranta in Katajanokka. Das gedämpfte, gelbliche Licht der höhlenartigen Bar sorgt für eine schmeichelhafte Beleuchtung. Hierher sollten Sie kommen, wenn Sie jemanden beeindrucken möchten. Auf der wunderbaren Weinkarte können Sie zudem gar keine schlechte Wahl treffen. Das Le Petit Chaperon Rouge mit seiner intimen Atmosphäre ist einer jener Orte, an denen man sich öffnet und alle möglichen Geheimnisse verrät.

Wenn Sie genug zu trinken hatten, können Sie Ihre Verabredung ja mit einem Abendessen im Shelter oder einem Spaziergang am schönen Strand von Katajanokka fortsetzen. (E.T.)

7. Weil sich in Helsinki eine 6 Millionen Euro teure Design-Sauna namens Löyly befindet.

A front view of Löyly and its outdoor terrace under an overcast sky.
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8. Weil das Einkaufszentrum Kontula in Helsinki liegt.

Ost-Helsinki, insbesondere Kontula, ist der interessanteste Teil der Stadt. Sie erreichen es vom Zentrum Helsinkis aus in nur 15 Minuten mit der U-Bahn. So können Sie alle Ihre Wünsche in Sachen Kultur, Essen, Beauty und Party an einem einzigen Tag erfüllen. Direkt neben der U-Bahn-Station befindet sich das Museum of Impossible Forms, das gleichzeitig als gemeinschaftliches Wohnzimmer für Künstler und Einheimische verschiedener Bereiche dient. Diese nutzen den Raum, um Kontakte zu knüpfen, an gemeinsamen Projekten zu arbeiten, Partys zu veranstalten und gesellschaftliche Machtstrukturen aufzubrechen.

Im gleichen Komplex befinden sich auch mehrere syrische und irakische Restaurants, in denen Sie einen 7-Dollar-Spieß, frischen Salat mit Hummus, riesige Pita-Brote, Linsensuppe und Kefir probieren können. Es gibt sogar ein paar Orte, an denen man nach dem Essen eine Shisha genießen kann.

Sie können im Einkaufszentrum auch Schönheitsprodukte kaufen. So erhalten Sie für ein paar Euro die beste syrische Seife aus Aleppo, mit der Sie Ihr Gesicht (und in Notsituationen auch Ihre Haare) sanft waschen können. Ein Stück reicht für ein ganzes Jahr. (K. H.)

9. Weil man in Helsinki auch allein ins Kino gehen kann.

Die Menschen lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Zum einen gibt es diejenigen, die nach dem Kinobesuch fragen: "Was hast du angeschaut?", zum anderen diejenigen, die fragen: "Mit wem warst du?“ Für die erste Gruppe ist das Kino ein Ort, an dem man sich einen Film ansieht. Die zweite sucht dort vor allem Geselligkeit.

In Helsinki gibt es viele, die zur ersten Gruppe gehören. Allein ins Kino oder zu einem Filmfestival zu gehen, fühlt sich in dieser Stadt tatsächlich ganz normal an. Hier können Sie aufregende filmische Erlebnisse mit völlig Fremden teilen. (I-S.H.)

10. Weil die Bibliotheken Helsinkis die schönsten der Welt sind.

Die Kaisa-Bibliothek in Kaisaniemi zeigt auf großartige Weise, dass Neubauten auch wirklich gelungen sein können. Das einzige Problem: Sie ist so beliebt, dass sie immer voll mit Studenten ist.

Deshalb gehe ich lieber in die Bibliothek der Finnischen Literaturgesellschaft. Dort ziehe ich mit aller Kraft die schweren Türen auf, bewundere die Pracht des Gebäudes und versinke in meine Arbeit. Werden Sie Zeuge, welch wunderbaren Job die Bibliothekare machen, riechen Sie das Wissen in den Büchern und genießen Sie die Tatsache, dass nur zwei oder drei andere Personen da sind. Denn hierbei handelt es sich um ein gut gehütetes Geheimnis.

In der Nationalbibliothek ist etwas mehr los, aber der Eintritt ist frei und die Innenräume wirklich schön. Und nicht zu vergessen - die prächtige Oodi, die im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde. (O.O)

Keskustakirjasto Oodin kolmannen kerroksen lukusali
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11. Weil die Einwohner von Helsinki ihre eigenen Blaubeerhändler haben.

Gegen Sommerende quellen die Instagram-Kanäle der Einwohner von Helsinki über mit Blaubeer-Bildern, gefolgt von unzähligen Pilzfotos. Wenn Sie so etwas auch toll finden, müssen Sie nur eine halbe Stunde aus dem Zentrum herausfahren, um frische Blaubeeren, Preiselbeeren und Pfifferlinge zu sammeln.

Aber warum in den Wald marschieren, wenn man einfach nur ins Kino oder auf ein Glas Wein gehen kann?

Nun, wenn Sie kein Waldliebhaber sind, brauchen Sie das auch nicht zu tun. Möchten Sie aber trotzdem frische Blaubeeren genießen, so sollten Sie den besten Blaubeerhändler der Stadt ausfindig machen! Bitten Sie die Einwohner von Helsinki um Tipps und hoffen Sie darauf, dass diese bereit sind, die Kontaktdaten ihrer besten Händler mit Ihnen zu teilen!

12. Weil man in Helsinki überall hingehen kann, ohne die Schuhe zu wechseln.

Die Einwohner von Helsinki kleiden sich stilvoll und praktisch. Finnische Partys sind alles andere als formelle Veranstaltungen, bei denen es den Leuten nur darum geht, gut auszusehen. Helsinki ist eine Stadt, in der man problemlos von der Arbeit direkt auf eine Party gehen kann, ohne vorher die Schuhe wechseln zu müssen.

13. Weil Sie in Helsinki auf der rechten Seite der Rolltreppe stehen.

Jede Stadt hat ihre eigenen ungeschriebenen Gesetze, auf welcher Seite der Rolltreppe man stehen sollte. In Helsinki ist das definitiv rechts.

Aber ab und zu steht jemand auch auf der linken Seite – was sich für die Einheimischen einfach falsch anfühlt: Entweder sind sie gerade erst angekommen, sie sind ein Tourist oder vom Land. Wenn das passiert, ärgern sich auf jeden Fall alle anderen darüber, dass jemand es tatsächlich gewagt hat, auf der falschen Seite zu stehen! Denken Sie daran: Man muss links Platz lassen für alle, die es eilig haben!

Diese Regel zu kennen, zeigt, dass Sie ein Helsinkier sind. Der Tag, an dem ein neuer Einwohner lernt, auf der rechten Seite der Rolltreppe zu stehen, ist der Tag, an dem er oder sie endlich dazugehört.

14. Weil Harriet Aryenda die besten Schönheitstipps gibt.

Auf der Hämeentie gibt es viele verschiedene Geschäfte, doch ich würde Ihnen gerne The Natural Beauty Shop empfehlen. Sie finden dort einheimische, natürliche und selbstgemachte Haar- und Hautprodukte. Einige sind für Afro-Haar, doch es gibt natürlich auch alle möglichen Artikel für andere Haartypen. Angeboten werden Kultprodukte von Marken wie "Shea Moisture" und "Kinky Curl" sowie Textilien, die aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern importiert werden. Es lohnt sich, das Geschäft zu besuchen und mit Harriet Aryenda zu sprechen, die immer tolle Haut- und Haarpflegetipps für Ihre Kunden hat.

Eine Empfehlung meinerseits: Das Rosen-Limetten-Öl wird Ihnen den Kopf verdrehen und für viele Komplimente sorgen. Als ich es vor kurzem benutzt habe, kam eine Frau auf mich zu und meinte, dass ich großartig riechen würde. Sie fragte, ob das Parfüm von Dior sei! (K.H.)

15. Denn in Helsinki wird fantastischer Gin hergestellt.

Ein paar Blocks weiter, im alten Schlachthof von Sörnäinen, befindet sich eine Gin-Fabrik sowie die Cocktailbar Tislaamo. Diese Location ist so elegant wie eine Flasche Helsinki Dry Gin und serviert edle Tropfen, die vor Ort hergestellt werden. Freitags können Sie hier mehr über die Gin-Produktion erfahren. Am reizvollsten ist aber die Bar im oberen Stockwerk, wo sich Gäste die Stunden mit Cocktails wie dem Abattoir Negroni und den Champagner-Collins vertreiben. (E.T.)

Tislaamo - Distillery Bar
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16. Weil man hier zufällig der ehemaligen Präsidentin beim Nordic Walken begegnen kann.

Tarja Halonen, die erste weibliche Präsidentin Finnlands, geht in Hakaniemi gerne morgens mit ihren Nordic-Walking-Stöcken spazieren. Vielleicht steht Sie auch hinter Ihnen in einer Supermarkt-Warteschlange. Die Einheimischen machen bei ihrem Anblick nie einen großen Wirbel. Schließlich stammt sie aus Kallio: Sie ist dort geboren und hat fast ihr ganzes Leben dort gelebt.

Der amtierende Präsident Sauli Niinistö ist oft beim Hockeyspielen auf einer der städtischen Eisbahnen unterwegs. Als er überraschend der Montags-Eishockeymannschaft von Käpylä beitrat, änderten sie ihren Namen in „Käpylä's Monday Presidential Ice Hockey Association“. So erzählt man sich zumindest...

17. Weil die Bar Molotow in Helsinki ist.

Ich weiß - eigentlich sollte man die Stadt erkunden und jede Bar nur einmal besuchen. Aber die Bar Molotow in der Vaasankatu ist so toll, dass Sie einfach wiederkommen müssen. Viele Bars sind zu hell beleuchtet, aber im Molotow ist es immer dämmrig. Die Bar spielt Post-Punk sowie nostalgische Pop-Klassiker und die Musik ist stets leise genug, um sich unterhalten zu können.

Zwar ist die Bar oft sehr voll, doch die Leute geben sich hier gegenseitig Raum. Der Barkeeper misst Ihren Wein nicht genau ab, sondern schüttet ihn ganz frei ein. Und manchmal gießt er dabei auch ein bisschen zu viel ins Glas! Das Molotow ist der perfekte Ort, um dem Lauf der Welt zuzuschauen - vor allem abends, wenn die Räumlichkeiten voller Menschen sind, aber man dennoch in Ruhe dasitzen kann. Das Molotow wurde nicht einmal dadurch verdorben, dass der Musiker Paperi T es in einem seiner Gedichte als beste Bar Helsinkis bezeichnet hat. Vielleicht hat er Recht damit... (I-S. H.)

18. Weil die Natur in Helsinki immer nur einen kurzen Spaziergang entfernt ist.

Helsinki ist voller bezaubernder Naturlehrpfade, auf denen Sie Ihren Stress abschütteln und Ihren inneren Frieden wiederherstellen können. Vanhankaupunginlahti ist nur einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt und das perfekte Ziel für einen Sonntagnachmittagsspaziergang.

Um dorthin zu gelangen, gehen Sie am besten durch die U-Bahn-Station Kalasatama und weiter entlang der Arabianranta. Folgen Sie den Holzbohlenwegen und halten Sie unterwegs ruhig mal an, um die Umgebung und die Ruhe zu genießen. Steigen Sie auf die Vogelbeobachtungstürme und fragen Sie die Experten vor Ort, nach welcher Art Sie gerade Ausschau halten sollten. Gehen Sie weiter Richtung Viikkis Arboretum mit seinen Bäumen aus Japan, Sibirien und Nordamerika.

Ihre Tour sollte im westlichen Herttoniemi-Naturschutzgebiet direkt am Ufer enden. Sie können am Strand spazieren gehen und einen leckeren Burger im Treffi Pub neben der U-Bahn-Station genießen, bevor Sie zurück ins Stadtzentrum fahren. (E.T.)

Ihmisiä Lammasaaressa
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19. Weil Helsinki sich manchmal wie ein Hauch von Luxus anfühlt.

OK, ich gebe zu: Manchmal möchte ich einfach das Gefühl haben, dass ich ein Luxusleben im Zentrum Roms führe. Zum Glück kann ich genau das auch im Zentrum von Helsinki. 

20. Weil Sie in einer Suite des Yrjönkatu-Schwimmbads ein Getränk ordern können.

Das Schwimmbad an der Yrjönkatu ist an verschiedenen Tagen für Männer oder Frauen geöffnet und man kann dort nackt schwimmen. Im zweiten Stock gibt es eine Dampfsauna sowie eine holzbeheizte Sauna, die zu den größten Finnlands gehört. Nach Ihrem Bad können Sie im Cafe Yrjö Snacks, Getränke oder Champagner bestellen. Wenn Sie mit einem Freund oder einer Freundin dorthin gehen, buchen Sie unbedingt die Marsk-Suite (Marskin sviitti), in der ein riesiges Bild von Mannerheim an der Wand hängt. Dort werden Sie den besten Klatsch und Tratsch erfahren!

Das Problem: Sie ist im Sommer leider geschlossen. Dann ziehen die Stammgäste von der Yrjönkatu ins Uimastadion.

21. Weil man seine Kinder in Helsinki mit einem Schlitten in den Kindergarten ziehen kann.

Pulkkamäessä Kaivopuistossa
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21. Weil die Stadträder hier zum ganz normalen Alltag gehören.

Im Jahr 2021 gab es in Helsinki 4.600 Stadtfahrräder und 347 Fahrradstationen. Das Beste daran ist, dass sie nicht nur für die Stadtbesichtigungstouren von Touristen gedacht sind. Auch die Einheimischen nutzen die Fahrräder jeden Tag, um zur Arbeit, zu Vorträgen oder in Bars zu kommen. Die Bikes sind leicht, aber robust und verfügen über Körbe für Ihre Einkäufe. Manchmal sieht man darin sogar kleine Hunde, die sich in den Körben den Fahrtwind um die Schnauze wehen lassen!

Wenn man sich ein Rad ausleiht und durch die Stadt fährt, wird einem klar, wie kompakt Helsinki wirklich ist. Mit den Bikes können Sie jedes Gebiet erkunden, das Ihnen gefällt. Bei gutem Wetter können Sie sogar bis nach Espoo radeln.

23. Weil niemand weiß, wo sich der Tarja Halonen-Park befindet.

Die ehemalige Präsidentin Tarja Halonen, eine Verfechterin der Gleichberechtigung, Finnlands Version von Obama und der Superstar der Liberaldemokraten wünschte sich, dass ihr zu Ehren statt einer Statue ein Spielplatz in Kallio errichtet wird. Was wurde aus diesem Plan?

Leider nichts. Der Spielplatz ist nie entstanden. Halonen bekam einen Park neben dem Stadttheater. Dieser unterscheidet sich jedoch von allen anderen Stadtparks dadurch, dass niemand in Helsinki weiß, wo er sich eigentlich befindet. Es gibt auf dem gesamten Areal nichts, was mit Halonen in Verbindung steht!

Aber vielleicht wird der Park ja diesen Sommer öfter von den Einheimischen besucht... (O.O.)

24. Weil Sie in unseren Bibliotheken tatsächlich arbeiten können.

Töölös Bibliothek verfügt über einen riesigen, lichtdurchfluteten Lesesaal mit einer schönen Aussicht ins Grüne. Sie umfasst viele Arbeitsräume und Besuchern steht eine gute Internetverbindung zur Verfügung. Die Bibliothek ist sowohl bei Schülern in Jogginghosen als auch älteren Einheimischen, die hier Zeitung lesen, beliebt. Es ist inzwischen so normal, in Cafés zu sitzen und zu arbeiten, dass man oft vergisst, welch schöne Arbeitsräume es in den Bibliotheken von Helsinki gibt.

Die Bibliotheken sollen die Arbeitsatmosphäre fördern. Zwar muss hier niemand etwas tun, doch man spürt, welch wichtige Arbeit in ihnen erledigt wird. (I-S.H.)

25. Weil es in Helsinki eine richtige Buchhandlung gibt.

Nide in der Fredrinkinkatu ist eine unabhängige Buchhandlung, die ihre Kunden stets gut einschätzt. Dort finden Sie alle Zeitschriften, zeitgenössische Bücher und alte Klassiker, die man sich nur wünschen kann. Zudem wartet ein großes Angebot englischsprachiger Bücher auf Sie. Bitten Sie unbesorgt um Hilfe oder Empfehlungen! Das Personal ist immer sachkundig, ruhig und hilfsbereit. Außerdem organisieren sie öffentliche literarische Veranstaltungen, zu denen jeder willkommen ist. (K.H.)

Nide kirjakauppa
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26. Weil der Service in Helsinki niemals aufdringlich ist.

Wenn Sie in ein Bekleidungsgeschäft gehen, müssen Sie sich oftmals mit der Kassiererin über schöne Farben oder das Wetter unterhalten, während Sie darauf warten, dass Ihre Einkäufe eingepackt werden. Sie gehen in ein Restaurant und hoffen, dass niemand Ihr Essen unterbricht, um zu fragen, wie es schmeckt. Doch es passiert trotzdem? Das ist ärgerlich, oder?

Glücklicherweise gibt es in den Bars in Helsinki immer noch viele Kellner, denen man beigebracht hat, Gäste in Ruhe zu lassen.

Helsinki ist im Herzen eine europäische Stadt, aber sie befindet sich einfach ziemlich nahe an Russland. Alles, was Sie als Gast sagen müssen, ist "ein Bier, bitte" - und das war's.  

Bitte keinen anderen Mist. Danke! (O.O.)

27. Weil Sie in Pikku-Huopalahti von der Postmoderne überrascht werden.

Die Postmoderne ist ein künstlerischer und philosophischer Stil, der in Helsinki weit verbreitet ist. Zwar mag die Stadt nicht für ihre kühne Architektur berühmt sein, doch wenn Sie das Viertel Pikku-Huopalahti besichtigen, werden Sie die besondere Stilrichtung mit eigenen Augen bemerken: Geschwungene Gebäude, runde Balkone, Nischen in den Wänden und jede Menge Pastellfarben.

Und natürlich steht dort auch das Terrace House, ein pyramidenförmiges Gebäude, das 1994 fertiggestellt wurde. Fast jede der darin befindlichen Wohnungen hat eine eigene private Terrasse. Außen an der Wand ist das Bild einer Katze zu sehen und in der Mitte des Gebäudes steht ein ganz besonderes, schiefes Tor.

Der Strand von Pikku-Huopalahti ist außerdem als großartiges Jogginggebiet bekannt. (E.M.)

28. Weil man eine Runde Applaus bekommt, wenn man auf einer Bühne ein Gedicht laut vorliest.

In den letzten Jahren ist die Dichterszene in Helsinki aufgeblüht. Jeden Monat finden mehrere Veranstaltungen statt, an denen einheimische Dichter teilnehmen können, z.B.: Tenho Restobar's Poetry Slam, bei dem Poeten gegeneinander antreten oder der etwas entspanntere Mascot Bar's Poetry Jam Club. Beide Locations liegen in Kallio. Außerdem gibt es in der Runeberginkatu in Töölö ein Vastarannan Kiiski's Open Mic - eine monatliche Veranstaltung, bei der jeder, der sein Gedicht vorlesen möchte, die Gelegenheit dazu hat.

Die Nervosität beim Betreten der Bühne ist Teil des Rituals. Aber machen Sie sich keine Sorgen, denn man wird Ihnen für Ihren Mut applaudieren. Auch wenn Ihre Hände zittern, wenn Sie Ihr Gedicht laut vorlesen - es kommt wirklich nur darauf an, dass Sie Ihre Arbeit mit anderen teilen wollen. (E.M.)

29. Weil man mit einem Ausflug in den Wintergarten der Kälte entfliehen kann.

Der Wintergarten und der botanische Garten Kaisaniemi sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden; Sie tauchen oft auf Instagram auf, weil sie tatsächlich sehr viel Stil haben. Aber trotz ihrer Beliebtheit ist es in beiden Gärten normalerweise sehr ruhig. Das Beste an Helsinki ist, dass man selbst an den beliebtesten Orten Ruhe finden kann.

An einem schönen Tag sollten Sie einmal ein Picknick in den Wintergärten machen. Dort fühlt man sich ein bisschen wie in einem viktorianischen Sanatorium aus dem 19. Jahrhundert. (I-S.H.)

Interior of Kaisaniemi Botanic Garden's conservatory, where the sun shines through the windows into an area surrounded by a variety of large and verdant green foliage. In the distance and at the center of the photo, two people are looking closely at a vanilla plant.
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30. Weil sich die Menschen an den Straßenbahnhaltestellen gegenseitig Platz machen.

Die Einwohner von Helsinki brauchen sehr viel eigenen Raum. Sogar an der Straßenbahnhaltestelle. In Helsinki ist es völlig normal, dass 10 Personen im Abstand von 50 Metern auf die gleiche Straßenbahn warten und dabei 2,5 Meter des Bahnsteigs einnehmen.

Was ist aber, wenn es regnet? Dann ist die Hölle los! Alle zehn Personen werden unter dem winzigen Dach der Straßenbahnhaltestelle stehen. Ihre Handtasche wird den Mantel eines anderen Menschen berühren - doch das ist nicht schlimm. Sie müssen es einfach akzeptieren und wie gewohnt weitermachen. (E.M.)

31. Weil Merihaka in Helsinki liegt.

Im Herzen von Hakaniemi, an der Ecke des Ympyrätalo und des Rytmi, liegt Merihaka. Merihaka ist voller Büros aus den 1970er Jahren. Es ist ein obskurer, dicht bebauter Vorort mit einem schönen Blick aufs Meer.

Es ist finnisch und gleichzeitig auch ziemlich unfinnisch. Dieser Ort verkörpert das, was die Menschen vom Land am Leben in der Stadt hassen. Genau deshalb sollten die Einwohner von Helsinki stolz darauf sein. Außerdem befindet sich das Restaurant Sir Oliver, das bis 3 Uhr morgens geöffnet hat, mitten in Merihaka. Es spielt Punkmusik und bietet Karaoke – Merihaka hat also alles im Angebot, was man sich wünschen kann. (O.O.)

32. Weil man nicht rennen muss, um die Straßenbahn zu erwischen.

Es ist ein Mantra, das von jeder Generation wiederholt wird: Es hat keinen Sinn, hinter Männern oder Straßenbahnen herzulaufen, denn in fünf Minuten werden immer wieder neue kommen.

Gehen Sie einfach langsam zur Straßenbahn. Jeder macht das hier. Was auch immer Sie heute vorhaben, es besteht kein Grund zur Eile. Die nächste wird bald kommen.

33. Weil Sie von der Spitze des Observatoriums aus Schiffe beobachten können

Wenn es etwas „typisch Finnisches" gibt, dann ist es wohl dies: Unzählige Fährüberfahrten nach Schweden in Kindertagen und der beständige Gedanke an die nächste Schiffsreise, die man unternehmen wird.

Es gibt keinen besseren Ort, um sich aus dem täglichen Leben zurückzuziehen und mit seinen Gedanken eins zu werden, als in Kaivopuisto. Mit etwas Glück sehen Sie am Horizont viele Boote, die in die große, weite Welt hinausfahren. Und wenn Ihnen das Meer zu langweilig wird, können Sie zur Sternwarte klettern, um sich genauer umzusehen. Von hier aus haben Sie die beste Aussicht auf Helsinki und blicken auf Korkeasaari, Katajanokka sowie Uunisaari.

Vielleicht finden Sie ja auch ganz zu sich selbst.

An early morning view of the old Helsinki ‘Kaivopuisto’ observatory
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34. Weil Sie eine Schlange sicher zum nächsten Festival führt.

Helsinki ist nicht groß genug, um unter Verkehrsproblemen zu leiden: Staus werden hier in Minuten gemessen. Aber gelegentlich sehen Sie eine Warteschlange. Und die führt fast immer zu einer Art Festival oder Veranstaltung.

35. Weil Sie in Helsinki Ihre Brieftasche zurückbekommen werden.

Helsinki ist auf Vertrauen aufgebaut. Hier können Sie unbesorgt vom Restaurant zu Fuß nach Hause spazieren. Verlorene Brieftaschen landen im Fundbüro. Die Kinder können alleine zur Schule gehen. Menschen leihen Fremden Geld für die Parkuhr. Und wenn ein Einwohner von Helsinki einen Umschlag findet, der auf den Boden gefallen ist, so wirft er ihn in den Briefkasten.

Dies ist sogar bewiesen. Die Solidarität von Helsinki wurde 2014-2015 auf die Probe gestellt, als adressierte Umschläge voller Bargeld auf den Boden geworfen wurden. Bewohner fanden sie und steckten sie derart oft in Briefkästen, dass die Forscher tatsächlich mehr als erstaunt waren.

36. Weil die Töölö-Bucht wie ein See in der Mitte von Helsinki liegt.

In der Töölö-Bucht mitten in Helsinki kann man alle Arten von Vögeln beobachten. Jogger, Touristen, Paare beim ersten Date, Menschen auf dem Weg zur Arbeit und Sonntagsspaziergänger umrunden die Bucht. Sie können dort ein Ruderboot sowie Wakeboard mieten oder eines der drei schönsten, am Ufer gelegenen Cafés der Stadt besuchen.

Aber das Beste an der Bucht von Töölö ist die friedliche Atmosphäre.

Autoren: Erkka Mykkänen, Iida-Sofia Hirvonen, Oskari Onninen, Veera Luoma-aho, Koko Hubara, Eeva Taimisto. Der Text wurde außerdem aus den Helsinki-Geschichten von Marjaana Toiminen und Anna Moilanen wiedergegeben.

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