Barrierefreie Fortbewegung in Helsinki

Woman with a wheel chair at the metro station
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Das Zentrum von Helsinki ist sehr kompakt, so dass sich körperlich behinderte Menschen mit Mobilitätshilfen leicht fortbewegen können. Für die Stadt Helsinki war die Barrierefreiheit sehr wichtig, z.B. bei der Planung ebener und hindernisfreier Fußgängerübergänge, Gehwege und Straßen.

Sanna Kalmari
Palmuasema.fi
Sanna Kalmari

Der 1,3 Kilometer lange Fußgänger- und Fahrradweg Baana ist für Mobilitätshilfen voll zugänglich und bietet eine schöne Möglichkeit, vom Museum für Zeitgenössische Kunst Kiasma im Stadtzentrum bis zum Stadtteil Ruoholahti zu gelangen, von wo aus er weiter zum Westhafen (Länsisatama) und nach Hernesaari führt. In den historischen Vierteln, z.B. zwischen Markt- und Senatsplatz, gibt es noch viel Kopfsteinpflaster, das die Mobilität von Menschen mit Behinderungen und Sehschwächen beinträchtigen kann.

Audio- und Kreuzungssignale sind in Helsinki noch nicht weit verbreitet, daher sollten Menschen mit Sehbehinderungen besonders beim Überqueren verkehrsreicher Straßen wie der Mannerheimintie und rund um den Marktplatz, der von vielen kleinen Straßen und Straßenbahnschienen durchzogen ist, besonders vorsichtig sein. Auch die Jahreszeiten erzeugen gewisse Herausforderungen in Sachen Barrierefreiheit. So ist die Fortbewegung mit Mobilitätshilfen im Frühjahr, Sommer oder Herbst oft viel einfacher, als im Winter, wenn die Straßen von Schnee und Eis bedeckt sind. Die Haupteinkaufsstraße Aleksanterinkatu ist allerdings beheizt, so dass sie das ganze Jahr über zugänglich ist.

Senaatintori kesällä
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Öffentliches Verkehrsnetz

Helsinkis öffentliches Verkehrsnetz ist vielfältig, und es können auch verschiedene Verkehrsmittel genutzt werden, um sich ungehindert fortzubewegen. Rollstuhl- oder Elektrorollstuhlfahrer fahren kostenlos und ohne Ticket in allen Fahrzeugen der Helsinki Region Transport (HSL) (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahnen, Regionalbusse, Suomenlinna-Fähre), unabhängig davon, ob es sich um Touristen oder Stadtkunden handelt. Die mögliche Begleitperson des Reisenden muss jedoch über ein gültiges Ticket verfügen. Eine Person, die eine Begleitperson benötigt, die dauerhaft im HSL-Gebiet wohnt, kann eine Karte beantragen, die die Begleitperson auch zur kostenlosen Fahrt berechtigt. Sie können ein elektrisches Mobilitätsroller mit separatem Lenker zur U-Bahn und zur Suomenlinna-Fähre mitnehmen, aber es kann nicht in den Bus oder die Straßenbahn mitgenommen werden, da sie nicht in den für Rollstühle vorgesehenen Raum im Transport passen. Ein Mobilitätsroller kann in einen Zug einsteigen, wenn es von einer Person mit eingeschränkter Mobilität benutzt wird, die es als Hilfsmittel verwendet.

Menschen mit Sehbehinderungen können in Helsinki am bequemsten mit der Straßenbahn oder den Nahverkehrszügen reisen, da deren Fahrpläne in barrierefreiem Format verfügbar sind, sie regelmäßig verkehren und die Haltestellen den Fahrgästen per Durchsage angekündigt werden. Letzteres ist außerdem in allen Bussen im HSL-Gebiet der Fall. Menschen mit Hörbehinderungen profitieren von Textanzeigen an den Haltestellen sowie in den Fahrzeugen. In den Fahrzeugen gibt es keine Induktionsschleifen-Systeme. Weitere Informationen finden Sie auf der HSL-Website.

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Was ich an Helsinki besonders liebe, ist seine kompakte Größe - ich kann mit meinem Elektrorollstuhl den ganzen Weg von der Küste bis ins Stadtzentrum fahren. Der Sommer ist meine Jahreszeit, denn dann ist es am einfachsten, sich fortzubewegen. Wenn ich alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, nehme ich am liebsten die U-Bahn oder den Nahverkehrszug, weil ich damit völlig unabhängig bin. Außerdem passe ich dort am leichtesten hinein. In Bussen und Straßenbahnen ist weniger Platz und man muss mehr Zeit einplanen, da der verfügbare Platz an der jeweiligen Haltestelle bereits mit Kinderwagen belegt sein kann.

Sanna Kalmari
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Züge

Pendlerzüge bieten eine schnelle und bequeme Transportmöglichkeit, zum Beispiel zum und vom Flughafen Helsinki. Die Fahrt zwischen dem Stadtzentrum und dem Flughafen dauert etwa 30 Minuten. Waggons mit Serviceleistungen für Behinderte sind mit dem internationalen Rollstuhlsymbol gekennzeichnet. Dieses befindet sich auch auf der Taste zur Aktivierung einer Rampe, die Sie sicher über den Abstand zwischen Zug und Gleis bringt. Alle Bahnhöfe in Helsinki sowie am Flughafen haben erhöhte Bahnsteige, die sich auf der gleichen Ebene wie die Türen befinden. Dennoch kann es immer noch leichte Höhenunterschiede geben, insbesondere wenn das Gleis mit Schnee bedeckt ist. Pendlerzüge bringen Sie auch in die Nachbargemeinden Espoo und Vantaa. An Bord werden Durchsagen gemacht und Anzeigen eingeblendet. Die Website Junat.net dient als Live-Abfahrtstafel und bietet Echtzeit-Fahrpläne für alle finnischen Bahnhöfe. Die Website ist auch für Menschen mit Sehbehinderungen geeignet. Dies ist besonders praktisch, wenn die Abfahrtstafeln am Bahnhof für sie nicht gut erkennbar sind. Andere Teile Finnlands können mit Fernverkehrszügen erreicht werden, die ebenfalls voll barrierefrei sind. Weitere Informationen zur Barrierefreiheit in Zügen finden Sie auf der VR-Website.

U-Bahn

Die U-Bahn ist ein für jedermann sehr gut zugängliches Verkehrsmittel in Helsinki. Sie erstreckt sich bis in den Osten und Westen der Stadt. Alle U-Bahn-Stationen sind voll barrierefrei und die Bahnsteige befinden sich auf Höhe der Waggontüren, was das Einsteigen mit Mobilitätshilfen erleichtert. An Bord helfen Durchsagen und Anzeigen bei der Orientierung. Akustische Durchsagen erfolgen in der Regel nicht innerhalb der Stationen, aber das Fahrtziel ist auf dem Display über dem Bahnsteig sowie auf der Vorderseite der U-Bahn zu sehen.

Straßenbahnen

Straßenbahnen sind eine bequeme Art der Fortbewegung in der Innenstadt und zum Beispiel auch zwischen dem Zentrum sowie dem Westhafen. In Betrieb sind zwar mehrere verschiedene Arten von Straßenbahnen, doch sie alle verfügen in einem oder mehreren Waggons über flache Böden. Da die Höhe der Tram-Bahnsteige unterschiedlich ist, kann zwischen dem Gleis und der Tür ein erheblicher Abstand oder Spalt bestehen. Bei den meisten Straßenbahnen ist in den mittleren Türen eine Rampe angebracht, die manuell bedient und verriegelt wird. Der Fahrer entsperrt sie durch Drücken einer Taste und ist bei Bedarf jederzeit gerne behilflich. Mobilitäts-Roller dürfen in Straßenbahnen nicht mitgenommen werden. In der Tram selbst vermitteln Durchsagen und Anzeigen Informationen an die Fahrgäste. Die Größe und Lesbarkeit der Anzeigen variiert je nach Straßenbahnmodell.

Viewed from the end of the gangway, a Suomenlinna ferry is docked at the Market Square, where passengers wait to disembark. People are waiting on deck and below deck.
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Fähren nach Suomenlinna

Zwischen dem Festland und der Seefestung Suomenlinna verkehren das ganze Jahr über Fähren. Die Überfahrt dauert etwas mehr als eine Viertelstunde. Das am besten zugängliche Schiff ist die städtische Fähre HSL, die vom Marktplatz abfährt. Passagiere mit Mobilitätshilfen können im Inneren der Fähre sitzen oder die Landschaft vom unteren Deck aus genießen. Suomenlinna selbst kann jedoch für Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Sehbehinderungen aufgrund des unebenen Geländes mancherorts eine Herausforderung darstellen. Einige der Wege auf den Inseln sind jedoch rollstuhlgerecht. Weitere Informationen über die Barrierefreiheit finden Sie auf der Website von Suomenlinna.

Busse

Alle Busse in Helsinki haben flache Böden und eine manuelle Rampe, die in den mittleren Türen aus dem Boden geklappt wird. Der Fahrer wird bei Bedarf natürlich behilflich sein. Mobilitätsroller sind in Bussen nicht erlaubt. In allen Bussen werden die Namen der Haltestellen per Durchsage mitgeteilt. Menschen mit Hörbehinderungen profitieren von Textanzeigen an den Haltepunkten sowie in den Fahrzeugen. In den Fahrzeugen befindet sich keine Induktionsschleife.

Taxen

In Helsinki gibt es eine Vielzahl von Taxen und es lassen sich ganz leicht behindertengerechte Fahrzeuge finden, die mit einem Aufzug oder einer Rampe ausgestattet sind. Diese sollten zwar im Voraus bestellt werden, um Wartezeiten zu vermeiden, aber sie sind auch gelegentlich an Taxiständen vorhanden. Wenden Sie sich telefonisch zum Beispiel an Taksi Helsinki (t. 0100 0700) oder Lähitaksi (t. 0100 7300). Erwähnen Sie dabei unbedingt die zu transportierenden Mobilitätshilfen und andere spezielle Bedürfnisse. Behindertengerechte Taxen sind oft berechtigt, einen Betreuungszuschlag zu erheben, der den Gesamtpreis der Fahrt erhöht.

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Das Zentrum von Helsinki ist sehr kompakt, so dass sich körperlich behinderte Menschen mit Mobilitätshilfen leicht fortbewegen können. Für die Stadt Helsinki war die Barrierefreiheit sehr wichtig, z.B. bei der Planung ebener und hindernisfreier Fußgängerübergänge, Gehwege und Straßen.